UNVERHOFFT – KOMMT OFT
Ein Feuer kommt nicht mit einer Vorankündigung zu Ihnen:
Es tritt unerwartet auf – vielleicht werden Sie vom Brandmelder sogar lautstark aus dem Schlaf gerissen. In solchen – im wahrsten Sinne des Wortes brenzligen – Situationen sollten Sie die Regeln für das Verhalten im Brandfall beherrschen.
Denken Sie daran:
Sachwerte können in der Regel ersetzt werden – Ihr Leben nicht!
Deshalb unsere dringende Bitte:
Machen Sie sich diese wenigen Regeln immer wieder bewusst. Bringen Sie diese auch Ihren Kindern bei.
SO GEHE ICH VOR
Brand melden
Über die bundesweite Notrufnummer 112 ist die Feuerwehr – auch aus dem Mobilfunknetz – jederzeit zu erreichen.
Die Notrufmeldung sollte auf jeden Fall folgende Angaben enthalten:
Wo ist es geschehen?
Geben Sie der Leitstelle möglichst genau bekannt, wo genau die Hilfe benötigt wird.
Sollten Sie sich auf einer Straße befinden, geben Sie den Namen bzw. die Bezeichnung der Straße (z.B. Bundesstraße B76) und wenn möglich, den Straßenkilometer an. Sollten Sie diesen nicht kennen, versuchen Sie den Ort möglichst genau zu beschreiben (z.B. B76, Fahrtrichtung Preetz, in Höhe Abfahrt Gewerbegebiet Raisdorf Süd).
Tipp:
Viele Navigationssysteme haben eine Funktion, die den aktuellen Standort anzeigt.
Üben Sie die Handhabung Ihres Gerätes, damit Sie die Information im Notfall schnell parat haben.
Wer ruft an?
Teilen Sie der Leitstelle mit, wer den Notruf meldet.
Halten Sie nach Möglichkeit die Rufnummer parat.
Bewahren Sie Ruhe.
Wieviele Personen sind betroffen? (im Notfall)
Teilen Sie dem Disponenten mit, wieviele Erkrankte / Verletzte es gibt.
Wieviel brennt, in welchem Umfang? (bei Feuer)
Teilen Sie dem Disponenten mit, in welchem Umfang der Brand sich bisher ausgedehnt hat.
Welche Art der Erkrankung / Verletzung liegt vor? (im Notfall)
Teilen Sie dem Disponenten mit, welche Art der Verletzungen vorliegen.
Welche Gefahren gibt es? (bei Feuer)
Teilen Sie dem Disponenten mit, welche Gefahren beim Brandobjekt existieren (z.B. Personen in Gefahr, Fluchtweg versperrt, Gasflaschen)
Warten auf Rückfragen!
Allgemein gilt:
Beenden Sie das Gespräch erst, wenn Sie von der Leitstelle dazu aufgefordert werden.
Warten Sie am Telefon auf Rückfragen des Disponenten.
In Sicherheit bringen
Auch Feuer benötigt Luft zum „Atmen“. Schließen Sie beim Verlassen des Raumes / der Räumlichkeiten die Fenster und Türen.
Schließen Sie jedoch nicht ab! Wir müssen im Falle des Falles die Türen aufbrechen, um den Brand bekämpfen zu können.
Sofern vorhanden: Flüchten Sie über evtl. ausgeschilderte Fluchtwege oder Notausgangstüren.
Die giftigen und heißen Brandgase sammeln sich meist zuerst unter der Decke des Raumes und strömen von dort zum Boden.
Bleiben Sie deshalb in Bodennähe, zur Not kriechen Sie auf „allen Vieren“ heraus.
Verständigen Sie Mitbewohner im Gebäude:
Helfen Sie älteren, kranken oder behinderten Mitbewohnern.
Warnen Sie Ihre Nachbarn und helfen Sie ihnen.
Bitte beachten Sie auch:
Verqualmte Räume dürfen nicht mehr betreten werden, das Risiko einer Vergiftung ist zu groß!
Benutzen Sie niemals den Fahrstuhl! Er könnte durch eine Stromunterbrechung stecken bleiben und Sie im Qualm – der auch durch Aufzugschächte zieht – ersticken!
Warten Sie vor dem Haus auf die Feuerwehr:
Machen Sie sich durch deutliche Zeichen bemerkbar. Wir benötigen Ihre Informationen für die Brandbekämpfung.
Sollte Ihnen der Fluchtweg abgeschnitten sein:
Bleiben Sie im Zimmer oder in der Wohnung. Schließen Sie Türen und Fenster, damit keine Zugluft entsteht.
Wenn möglich und soweit erforderlich, versuchen Sie, Türritzen, Lüftungsöffnungen etc. mit nassen Tüchern (z.B. Handtüchern) abzudichten.
Bleiben Sie am Fenster und machen Sie sich bei Eintreffen der Feuerwehr bemerkbar.
Löschversuch unternehmen
Bekämpfen Sie den Brand nur dann, wenn dies gefahrlos möglich ist!
Im Zweifelsfall sollten Sie sich und Ihre Angehörigen oder andere Personen warnen und in Sicherheit bringen.
- Halten Sie ausreichend Abstand zum Feuer.
- Löschen Sie mit kurzen, gezielten Stößen.
- Löschmittel auf den brennenden Gegenstand sprühen.
- Sofern mehrere Feuerlöscher vorhanden sind: Gleichzeitig einsetzen.
- Elektrische Anlagen und Fettbrände nie mit Wasser löschen.
FEUERLÖSCHER
Aufladelöscher:
Der Aufladelöscher muss vor der Inbetriebnahme erst „scharf“ gemacht werden. Er besteht aus einem Löschmittelbehälter und einer Gasflasche mit Treibmittel. Durch Öffnen eines Ventils strömt das Treibmittel (z.B. Kohlendioxid) in den Löschmittelbehälter und setzt diesen unter Druck – der Feuerlöscher ist somit einsatzbereit. Es gibt Aufladelöscher mit eingebauter und außen am Feuerlöscher angebrachter Treibgasflache.
Dauerdrucklöscher:
Beim Dauerdrucklöscher sind das Löschmittel und das Treibmittel (Stickstoff) in einem Behälter – der Feuerlöscher steht somit ständig unter Druck und muss nicht erst aufgeladen werden.
Gaslöscher:
Bei Gaslöschern ist das Löschmittel zugleich das Treibmittel (Kohlendioxid). Jeder Feuerlöscher kann auf einfache Weise in Betrieb genommen werden. Als Hilfe bei der Inbetriebnahme dient die aufgedruckte Bedienungsanleitung. Haben Sie im Alltag einen Feuerlöscher in Ihrer Nähe, z.B. im Treppenhaus zu Hause oder auf der Arbeit, empfiehlt es sich, sich über seine Bedienung zu informieren, damit Sie im Ernstfall schnelle Hilfe leisten können.
Nicht jeder Feuerlöscher eignet sich dazu jedes Brandgut zu löschen:
Deshalb sind brennbare Stoffe in die Brandklassen A-F eingeteilt. Eine Verwendung des falschen Löschmittels kann sogar einen negativen Löscherfolg bewirken und den Brand ausweiten! Für welche Brandklassse sich der jeweilige Löscher eignet, muss aufgedruckt sein. Die meisten Feuerlöscher eignen sich für mehrere Brandklassen gleichzeitig (z.B. ABC-Löscher).
Brandklasse A – feste Stoffe, die normal mit Glutbildung verbrennen z.B. Holz, Papier, Textilien, Kohle, Autoreifen | |
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Brandklasse B – flüssig und flüssig werdende Stoffe z.B. Benzin, Kunststoffe, Wachse, Schmierfette, Lacke. | |
Brandklasse C – gasförmige Stoffe z.B. Erdgas, Methan, Propan, Wasserstoff, Acetylen, Teer, Alkohol | |
Brandklasse D – Metalle z.B. Aluminium, Magnesium, Natrium, Lithium, Kalium | |
Brandklasse F – Fett z.B. Friteuse, Speisefette, Industriefette |
Löscher – Art | Kürzel | A – fest |
B – flüssig |
C – gasförmig |
D – Metalle |
F – Fett |
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Pulverlöscher | PG |
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Pulverlöscher | PM |
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Pulverlöscher | P |
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Kohlendioxidlöscher | K |
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Wasserlöscher | W |
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Schaumlöscher | S |
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Fettbrandlöscher | F |
Dies kann zu einer gefährlichen Stichflamme führen. Auch der Einsatz einer Löschdecke soll nach neueren Erkenntnissen nicht mehr durchgeführt werden.
Das einfachste Löschmittel bei brennendem Fett im Topf oder in der Friteuse ist das Aufsetzen eines Deckels. Dabei ist es jedoch wichtig darauf zu achten, dass sich auch auf dem Deckel keine Kondenswasserrückstände befinden – denn schon ein kleiner Tropfen Wasser auf dem brennenden Fett kann zu einer gefährlichen Fettexplosion führen. Ein weiteres Löschmittel für Fettbrände sind spezielle Fettbrandlöscher. Sie sind für Ihre Eignung gekennzeichnet (Brandklasse F).
Wasser:
Das bekannteste Löschmittel ist wohl Wasser. Es dient dazu dem Feuer die Wärme durch Abkühlung zu entziehen. Als Nebeneffekt wirkt es auf das Feuer erstickend.
Schaum:
Schaum legt sich wie eine Schicht auf das Brandgut und wirkt darauf erstickend.
Pulver:
Das Löschpulver soll bei Metallbränden die Oxidation unterbrechen und wirkt erstickend.
Kohlendioxid:
Auf den brennbaren Stoff hat Kohlendioxid eine erstickende Wirkung.
Weitere Löschmittel:
Als weitere Löschmittel sind Sand, die Löschdecke und der Fettbrandlöscher zu nennen.