Zugegeben: Das Foto der Jugendfeuerwehr Raisdorf auf dem Übungsturm der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) des Kreises Plön in Preetz ist natürlich stark nachbearbeitet worden. Wir wollten Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dieses schöne Bild vom Dienstabend unserer Jugendfeuerwehr am 02. Mai aber nicht vorenthalten.
Die Jugendlichen waren aber nicht nach Preetz gefahren, um dort Türme zu besteigen und in die Luft zu gucken! Nein, an diesem Abend sollte ein Fettbrand simuliert werden, um den jungen Feuerwehrleuten die Gefahren aufzuzeigen, die entstehen, wenn man heißes Fett mit Wasser löscht: Dann entsteht nämlich eine sehr große Stichflamme, wie das Foto eindrucksvoll zeigt. Es gibt auch noch viel größere Stichflammen – im Internet finden Sie dazu viele Videos.
Nach dieser anschaulichen Demonstration eines Fettbrandes durch unseren Ortswehrführer Stefan Kühl ging’s dann ans Löschen eines herkömmlichen Brandes (eines Fettbrandes) durch die Jugendlichen mit Wasser. Hierzu wurde in einer speziellen Vorrichtung durch unseren Jugendfeuerwehrwart Marco Beinke mittels einer Fernbedienung Feuer entfacht.
Die Jugendlichen löschten dann unter fachmännischer Aufsicht unseres Jugendbetreuers Jörg Schütt mittels eines Feuerlöschers das Feuer.
Hierbei waren alle Mitglieder der Jugendfeuerwehr erfolgreich – und die Ausbilder sehr zufrieden.
Und wie löscht man nun einen Fettbrand richtig?
NIEMALS mit Wasser, weil es dann zu einer Fettexplosion kommt! Diese kann zu lebensbedrohlichen Verbrennungen und sogar direkt zum Tode führen. Selbst wenn es noch nicht zur kompletten Fettexplosion kommt, kann extremer Wasserdampf entstehen, der ebenfalls zu schweren Verbrennungen und Verbrühungen führen kann. ACHTUNG LEBENSGEFAHR!
Bewahren Sie die Ruhe und widerstehen Sie unbedingt Ihrem ersten Instinkt, mit Wasser löschen zu wollen! Wenn der Brand noch nicht übergegriffen hat, sollte bei den ersten auftretenden Flammen sofort die Sauerstoffzufuhr unterbrochen werden. Das geht am einfachsten, indem man einen trockenen Deckel oder ein trockenes Backblech über den Topf oder die Pfanne stülpt.
Sollte das nicht mehr möglich sein, benutzen Sie einen speziellen Feuerlöscher der Klasse „F“, der für Fettbrände geeignet ist. Feuerlöscher mit Schaum (Klassen A, B) sind zwar sehr gut für den Einsatz in Wohnungen geeignet, weil Schäden durch das Löschmittel lokal auf eine kleine Stelle begrenzt bleiben.
Schaumlöscher enthalten aber Wasser, deshalb sind sie NICHT zur Bekämpfung von Fettbränden geeignet, das Wasser verdampft sofort und löst eine Fettexplosion aus. Ist das eigene Löschen des Brandes nicht mehr möglich, sollten Sie sich in Sicherheit bringen und die Feuerwehr über den Notruf 112 alarmieren.
Marco Beinke – Jugendfeuerwehrwart
Gunnar Gradert – Pressesprecher